Viele Unternehmer sind sich heute bewusst, dass eine Firmenpräsenz bei Facebook sinnvoll sein könnte. Das gilt nicht für jeden Betrieb und nicht für jedes Produkt, eine Klärung sollte im Einzelfall erfolgen. Es müssen Zielgruppen bestimmt und Ziele gesetzt werden. Aber die Zahlen sind beachtlich: Bei durchschnittlich 130 Freunden pro Nutzer können bei nur 100 Fans 13.000 Menschen erreicht werden. Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Facebook-Auftritt zeigen diese fünf Grundregeln auf. Ist das Warum, Was und Wie geklärt, stellt sich die Frage: „Wer macht es?“
Im Netz ist Authentizität gefragt. Für Facebook-Seiten heißt das: Die Firmeninhaber und Entscheider sollten selber posten, lesen, antworten und informiert sein. Oft fehlt die Zeit, sich durch die Menge der Informationen zu lesen und am Ball zu bleiben. Neue Ideen und Strategien können nicht entwickelt werden – von Videos hochladen, Gewinnspielen abwickeln und einer lebhaften Kommunikation ganz abgesehen. Wenn Unternehmen Facebook nutzen, müssen sie es richtig machen, denn sonst verpulvern die Aktivitäten und im schlimmsten Fall ist der nächste Shitstorm nicht weit.
Facebook-Lösungen: Pro und contra
Intern
Eine Angestellte übernimmt die Social Media Kanäle nebenbei? Lieber nicht, denn es geht oft rasant zu, die Echtzeit-Kommunikationskanäle erfordern schnelle Reaktionen und mehr als Grundkenntnisse sollten vorhanden sein, um das Potenzial ausschöpfen zu können. Muss also der Praktikant herhalten? Kennt er das Unternehmen? Wie reagiert er, wenn es kritisch wird? Kann er Entscheidungen treffen? Wichtig ist Themenkompetenz, Kommunikationsstärke und Social Web-Erfahrung.
Internetaffine, kommunikationsstarke Angestellte könnten gemeinsam zum Erfolg der Seite beitragen. Dringend erforderlich: Know-how und ein Social Media Guideline, damit alle wissen, was erlaubt ist und wie sie im Krisenfall reagieren müssen. Und natürlich muss Zeit zur Verfügung gestellt werden. Ideal ist eine gut funktionierende Pressestelle, die die Aufgaben zusätzlich übernimmt. Das Posten von Pressetexten reicht allerdings nicht aus. Eine klassische PR-Abteilung muss grundsätzlich umdenken, denn Social Media Marketing baut auf den Dialog. Ideal wäre die Anstellung eines Social Media-Spezialisten. Andauernde Weiterbildung ist für alle ein Muss.
Extern
Agenturen können kaum so echt kommunizieren wie ein Verantwortlicher des Unternehmens selber, überzeugen aber durch ihre Kenntnisse rund um das Social Media Marketing. Werden die Profis – möglichst mit journalistischem Hintergrund – beauftragt, müssen sie umfassend und laufend über die Aktivitäten der Firma informiert werden, bei klein- bis mittelständischen Unternehmen den Standort möglichst in der näheren Umgebung haben und über gute Kontakte zu den Verantwortlichen verfügen. Auch hier ist ein Social Media Guideline unerlässlich.
Die Kosten
Social Media Marketing ist kostenlos? Nein, ist es nicht. Der verbesserte Kundenkontakt und die stärkere Kundenbeziehung, die als Effekt in Ergebnisstudien ganz vorne stehen, sind nicht umsonst zu haben. Es kostet Geld, macht Arbeit und verlangt Ressourcen. Bei 500 bis 1000 Fans muss mit einer Halbtagesstelle gerechnet werden. Es entstehen Kosten für Investitionen und Personal. Agenturen, die beispielsweise für 30 Euro monatlich die Facebook-Seite betreuen möchten, werden eher schaden als erfolgreich sein. Eine Frage, die die Kommunikation in Schwung bringen soll, taucht dann unter Umständen auf zahlreichen Seiten auf. Das ist nicht schön und verprellt die Kunden. Ein Beispiel für eine Zeitschätzung gibt es bei t3n.
Titelfoto: Christian Kruse / MedienKontor Oldenburg